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Für den heiligen Titus Brandsma ist Maria das Beispiel aller Tugenden und daher in zweifachem Sinne unsere Mutter.

Ihr Leben ist der Spiegel, in dem wir sehen können, wie wir mit Gott eins werden sollen: „Wir sollen nicht an Nachahmung denken, ohne zugleich an das Einswerden zu denken, und auch nicht an das Einswerden, ohne zugleich an Nachahmung zu denken. Beides geht ineinander über, auch wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt das eine oder das andere stärker betonen mag. Wir müssen beides zugleich in harmonischer Einheit zusammen betrachten. Wenn wir uns Maria angleichen wollen, um eine Gottesbeziehung zu haben, die ganz und gar ihrem Beispiel entspricht, dann müssen wir eine zweite Maria werden. Wir müssen Maria erlauben, in uns zu leben. Maria darf nicht außerhalb des Karmeliten sein, sondern dieser muss ein Leben wie das ihrige leben, indem er in, durch und mit Maria lebt.

Auch uns schickt der Herr seinen Engel... Auch wir müssen Gott in unseren Herzen empfangen, ihn in unseren Herzen tragen, ihn in uns nähren und heranwachsen lassen, damit er in uns geboren werde und als Gott-mit-uns, als Emmanuel, mit uns lebe.“

 

(Vortrag auf dem marianischen Kongress zu Tongerloo im August 1936)

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